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Getreu dem Motto des heurigen Antifa-Abendspaziergangs „Wer begriffen hat und nicht handelt, hat nicht begriffen“ wurden die TeilnehmerInnen und PassantInnen in mehreren Reden aufgefordert ihren Erkentnissen Taten folgen zu lassen und Antifaschismus nicht nur zu propagieren, sondern auch zu leben. Schwerpunkt der diesjährigen Kampagnen war der Nationalismus, bzw. Antinationalismus. In Broschüren und Reden wurde erklärt, dass der Nationalismus einen der Grundpfeiler des Faschismus darstellt, dass mittels Nationalismus die Menschen der unteren Klasse weltweit gespalten und gegeneinander ausgespielt werden, wahrend die Herrschenden der jeweiligen Ländern davon profitieren. So werden zum Beispiel in praktisch jedem Staat „AusländerInnen“ zu Sündenböcken für Arbeitsplatzmangel, tiefe Löhne, Wohnungsnot, Gewalt usw. erklärt, während von der wahren Ursache dieser Missstände– dem grassierenden Kapitalismus – abgelenkt wird. Für eine gerechte Welt müssen Nationalismus, Nationen und Staaten überwunden und durch gleichberechtigte, basisdemokratische, dezentral organisierte und überregional vernetzte Kommunen und Räte ersetzt werden. In weiteren Reden wurde das rassistische Vorgehen von Schweizer Versicherungen angeprangert, die gewisse Menschen alleine auf Grund ihrer Herkunft nicht mehr versichern. Die Demonstration selber verlief durchwegs ohne Zwischenfälle obwohl die Polizei schon im Vorfeld mit grundlosen Verhaftungen, Wegweisungen (Perimeter ganze Innenstadt!), Durchsuchungen und Einschüchterungsversuchen provozierte. Über hundert Leute wurden im Vorfeld der Demo ohne ersichtlichen Grund verhaftet, unzählige wurden durchsucht und fichiert. Etlichen Personen wurden legale Gegenstände abgenommen. Die Polizei hat im Vorfeld zudem versucht potenzielle TeilnehmerInnen einzuschüchtern indem sie ihnen sagte, der Abendspaziergang fände nicht statt und wenn sie nicht nach Hause gingen, würden sie Verhaftet. Für die inakzeptablen Einschüchterungen, Kontrollen und Verhaftungen von auswärtigen GenossInnen war die SBB Steigbügelhalterin, sie stellte im HB selbst grössere Räumlichkeiten zur Verfügung!
Trotz alledem versammelten sich um 20.30 Uhr über 1500 AntifaschistInnen bei der Heiliggeistkirche. Antifas aller Couleur waren gekommen: Nebst Leuten aus autonomen und anarchistischen Zusamenhängen versammelten sich auch antirassistische Skinheads, Leute aus linksgrünen und ausländischen Gruppierungen und viele „unorganisierte“ AntifaschistInnen.
Die Polizei hatte die Spitalgasse abgeriegelt und die Demo weiträumig umstellt. Nach einer Stunde liess die Polizei die AntifaschistInnen vernünftigerweise gegen die Bekanntgabe der Demoroute ziehen. Verhandlungen über Route oder anderes fanden zu keinem Zeitpunkt statt, die Polizei hat die vom Bündnis vorgegeben Route akzeptiert. Offenbar waren die Frontoffiziere mehr an einer guten Lösung als an Hayoz’ Eskalationsstrategie interessiert!
Flugs wuchs der Demozug danach auf fast 3000 Menschen an. Die TeilnehmerInnen spazierten daraufhin durch die Hauptgassen zum Käfigturm über den Bundesplatz und von dort zurück zum Bahnhof, dann über die Schanzenstrasse hinauf ins Länggasse-Quartier und über Neubrückstrasse zur Reitschule wo noch ein Soli-Konzert statt fand.
Trotz aller Provokationen und Spekulationen im Vorfeld haben die VeranstalterInnen und die DemoteilnehmerInnen Wort gehalten und den Antifaschistischen Abendspaziergang erfolgreich durchgeführt und dabei gezeigt, dass Antifaschistische Aktion ohne Bewilligung möglich und nötig ist. Wir sehen uns spätestens am 7. Antifaschistischen Abendspaziergang!
Ab jetzt gewinnen immer wir ;-)
Kein Fussbreit dem Faschismus!
No Border, No Nation!
Bündnis Alle gegen Rechts
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war super Demo